Bezirkstagspräsident Dr. Heinrich: Er hat das IfH zu einem ganz besonderen Ort gemacht
Straubing. Fritz Geisperger hat in seinen 36 Dienstjahren am Institut für Hören und Sprache (IfH) in Straubing eine Ära geprägt. 1988 begann er dort seine Schullaufbahn als Referendar für das Lehramt an Sonderschulen. 21 Jahre später, im Jahr 2009, übernahm er dessen Leitung. Er habe jungen wie erfahrenen Kollegen stets mit Rat und Tat zur Seite gestanden, habe dabei immer Gelassenheit ausgestrahlt und Nervenstärke gezeigt, wie ihm langjährige Weggefährten bescheinigen. Am Donnerstag verabschiedeten ihn Kollegen, Mitarbeiter, Schüler aber auch politische Größen wie Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich und Straubings Oberbürgermeister Markus Pannermayr feierlich in den Ruhestand – natürlich am IfH in Straubing.
Dort gibt es kaum eine Abteilung, die Geisperger noch nicht kennenlernte. Zwei Jahre nach seinem Antritt legte er 1990 seine zweite Staatsprüfung ab. Es folgten unter anderem Einsätze in der pädagogisch-audiologischen Beratungsstelle, im Beratungsdienst an den Gesundheitsämtern, als Mitarbeiter der Frühförderstelle, im Rahmen der Mobilen Schwerhörigenhilfe an Regelschulen in Niederbayern und der Oberpfalz sowie als Sonderschullehrer an der Schule für Schwerhörige. Neben seiner Lehrtätigkeit gehörte Geisperger der Fachkommission zur Erstellung der Abschlussprüfungsaufgaben für Schwerhörige im Bayerischen Kultusministerium an und war beratendes Mitglied des Jugendhilfeausschusses der Stadt Straubing. Im Jahr 2000 wurde er dann Leiter der pädagogisch-audiologischen Beratungs- und Frühförderstelle am IfH, 2001 Konrektor der Schule.
Bei der offiziellen Verabschiedung anlässlich seines Ruhestandsantritts zum 1. Oktober sprach Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich dem scheidenden Direktor seine Glückwünsche für dessen erfolgreiche Schullaufbahn aus: „Sie, lieber Fritz Geisperger, haben das IfH zu einem ganz besonderen Ort gemacht. Hier bekamen die Kinder und Jugendlichen nicht nur die notwendige Unterstützung, die sie brauchten, um ihr späteres Leben trotz ihrer Beeinträchtigungen zu meistern. Für viele wurde das IfH zu einer Art zweiten Heimat.“ Solch eine Art von Zusammenhalt entstehe nicht von selbst, so Bezirkstagspräsident Dr. Heinrich weiter. „Natürlich waren Sie das nicht allein – einer allein kann so etwas gar nicht bewegen. Aber Sie waren über viele Jahre der Dreh- und Angelpunkt dieser positiven Entwicklung. Sie haben mit ihrer natürlichen und angenehmen Führungsautorität den Ton angegeben, den es brauchte, um das Team IfH zu beflügeln.“
Auch Straubings Oberbürgermeister Markus Pannermayr sprach Fritz Geisperger seine besten Glückwünsche aus. „Fritz Geisperger hat sich über 36 Jahre lang für die Förderung der Entwicklung von Kindern und Jugendlichen eingesetzt. Er hat sich bis zum Schluss seiner Tätigkeit einen neugierigen Blick und eine hohe Aufgeschlossenheit für Kinder, Eltern und Kolleginnen und Kollegen bewahrt. Fritz Geisperger ist Pädagoge mit Leib und Seele, und seine besondere und menschliche Art wird von allen sehr geschätzt. Ich möchte mich bei Fritz Geisperger ganz herzlich für die stets gute Zusammenarbeit mit der Stadt Straubing bedanken und ebenso für seinen Einsatz und sein Engagement am Institut für Hören und Sprache. Für seinen wohlverdienten Ruhestand wünsche ich ihm alles Gute, viel Glück und vor allem beste Gesundheit.“
Als Vertreterin des Landkreises Straubing-Bogen nahm Barbara Unger, stv. Landrätin, an der Verabschiedung teil. Sie hob die in ihrem Grußwort die gute Zusammenarbeit mit Fritz Geisperger hervor: „Er hat stets Ruhe und Gelassenheit, Besonnenheit und Nervenstärke ausgestrahlt. Seine rasche Auffassungsgabe und sein empathischer Umgang haben zu einem besonderen Vertrauensverhältnis geführt. Fritz Geisperger hatte stets ein offenes Ohr für die Anliegen seiner Schüler, der Lehrer und für alle, die sich an ihn gewandt haben. Damit hat er am IfH eine Ära geprägt. Ich möchte an dieser Stelle auch sein kommunalpolitisches Engagement hervorheben. Über 18 Jahre hat er sich für seine Region eingesetzt. Das verdient Respekt.“
Und was sagt der scheidende Direktor selbst? „Ich bin sehr dankbar, dass ich 36 Jahre beim Bezirk tätig sein konnte“, sagte Fritz Geisperger. „Der Bezirk hat dem IfH und immer sehr viel Unterstützung und Vertrauen entgegengebracht, er hat vielen Kindern und Jugendlichen eine erfolgreiche Schulkarriere ermöglicht, die woanders vielleicht in dieser Form nicht möglich gewesen wäre. Die Bedingungen am IfH sind hervorragend, wodurch die Schule die Talente und Begabungen ihrer Schüler optimal fördern kann. Damit kann das IfH Vorbild sein.“ Auch bei der Stadt Straubing, dem Landkreis Straubing-Bogen, bei der Regierung von Niederbayern bedankte sich Geisperger für die tolle Zusammenarbeit. „Ich bin jeden Tag sehr gerne an das IfH gekommen und ich gehöre zu den glücklichen Menschen, die in ihrer Arbeit auf- aber niemals untergehen. Von meinen Kolleginnen und Kollegen habe ich mich stets unterstützt und getragen gefühlt.“ Zuletzt bedankte sich Geisperger noch bei den Schülerinnen und Schülern, bei langjährigen Kollegen und Weggefährten, bei den Eltern und bei seiner Familie. „Es war jetzt der richtige Zeitpunkt, um aufzuhören“, so Geisperger.
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Bildbeschreibung:
Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich (l.) überreicht Fritz Geisperger seine Urkunde und den Panther des Bezirks Niederbayern für seine langen Dienste.
Bildbeschreibung Gruppenfoto:
Sie verabschiedeten den scheidenden Direktor Fitz Geisperger (4. v. r.) in den Ruhestand: Dr. Marion Honka (v. l.), Vorsitzende des Berufsverbandes Bayer. Hörgeschädigtenpädagogen, Rainer Fauser, Ltd. Regierungsschuldirektor, Barbara Unger, stv. Landrätin des Landkreises Straubing-Bogen, Nachfolger Matthias Räß, Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich, Karin Mayr, ständige Vertreterin des Direktors, Oberbürgermeister von Straubing Markus Pannermayr und Jakob Spitzauer, Personalratsvorsitzender.
Bildquelle:
Bezirk Niederbayern, Korbinian Huber